RisikoKompass

Das Treffen von Entscheidungen ist häufig ein schwieriger Prozess. Oft ist dem Entscheider nicht klar, welche Informationen für eine Entscheidung bedeutsam oder schlicht irrelevant sind. An dieser Stelle kann der RisikoKompass helfen.

Auf der Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen stellt der RisikoKompass für verschiedene Themengebiete - Digitale Welt, Einkäufe, Finanzen und Gesundheit - einfach zu verstehende und leicht anzuwendende Assistenten zur Verfügung, die auf Entscheidungsbäumen beruhen. Durch eine Folge nacheinander zu beantwortender Fragen erlauben diese dem Nutzer, die wirklich wichtigen Informationen für eine zu treffende Entscheidung, beispielsweise zur Qualität einer Finanzberatung oder zur Identifizierung von nützlichen Gesundheitswebseiten, einzugeben und von der Anwendung Rückmeldung zu erhalten. Dies erlaubt dem Anwender, eine Entscheidung für oder gegen ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Informationsangebot zu treffen, die auf dem bestmöglichen gegenwärtig verfügbaren Wissen beruht. Durch die Nutzung spezieller Entscheidungsbäume, die auf sparsame und schnelle Entscheidungsfindung hin optimiert sind, genügen meist drei bis vier Fragen, um zu einer sachlich fundierten Entscheidung zu kommen.

Ein weiteres Entscheidungswerkzeug, das der RisikoKompass zur Verfügung stellt, sind spezielle Assistenten, mit deren Hilfe beispielsweise Testverfahren oder die Zuverlässigkeit von Programmen zur Früherkennung von Krankheiten beurteilt werden können. Durch die Angabe von drei zentralen statistischen Kennwerten, die ebenfalls nacheinander abgefragt werden, lassen sich für wählbare Stichprobengrößen Sinn oder Unsinn verschiedener Tests oder im Gesundheitsbereich gängiger Praktiken (z.B. Früherkennung verschiedener Krebsarten) anhand von Bäumen, die durch sogenannte "natürliche Häufigkeiten" die tatsächlichen Fallzahlen sichtbar machen, bewerten. Das erlaubt dem Anwender, beispielsweise Informationen, die vom Arzt über bestimmte Risiken zur Verfügung gestellt werden, in eine verständliche Darstellung zu übersetzen.

Beide Typen von Assistenten erlauben die graphische Aus- und Weitergabe der den Analyse zugrunde liegenden Bäume und werden fortlaufend an neue Befunde und Daten angepasst.

RisikoKompass wurde im Harding-Zentrum für Risikokompetenz am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz, entwickelt.